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Die Geschichte des Musikvereins

1886 - 2024

Im Jahr 1856 gründete der Tischlermeister Andreas Grundtner einen mit 7 Mann besetzten Klangkörper in der 1450-Seelen-Gemeinde Eberstalzell. Die musikalische Tätigkeit beschränkte sich vorwiegend auf kirchliche Feiertage und so spendete die Pfarre einen größeren Geldbetrag zum Ankauf von Instrumenten. Im Jahr 1905 wurden die Musiker erstmals einheitlich mit einer Veteranenuniform ausgestattet. Von 1895 bis zum Ersten Weltkrieg 1914 leitete Josef Hörtenhuber die Kapelle. Als Stabführer stand ihm der Gemeindesekretär Josef Stöttinger zur Seite.

 

Der Musikverein Eberstalzell im Jahr 1905 mit Kapellmeister Josef Hörtenhuber sen. und Stabführer Josef Stöttinger

Aufgrund des 1. Weltkrieges ruhte die musikalische Tätigkeit zwischen 1914 und 1918. Kapellmeister Josef Hörtenhuber jun. gelang es nach dem Krieg unter größter Anstrengung wieder eine funktionierende Kapelle zu erstellen und die Musiker leisteten sich einen Steirer-Rock und eine Tellermütze um in einem einheitlichen Aussehen auftreten zu können. Diese Investition der einzelnen Musiker lohnte sich, denn die Musikkapelle Eberstalzell erwarb sich einen ausgezeichneten Ruf und wurde des Öfteren für Kurkonzerte nach Bad Hall verpflichtet. Eine besondere Ehre für die Kapelle war es, am 1. Mai 1924 bei der Einweihung des Linzer Domes spielen zu dürfen.

Die Eberstalzeller Musik 1924

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Josef Hörtenhuber, ein hervorragender Bassflügelhornist, leitete die Kapelle bis 1930, ihm folgte Johann Kronberger, Bindermeister in Eberstalzell. 1936 wurden die Musiker einheitlich eingekleidet. Im selben Jahr übernahm die Kapellmeisterstelle der Lehrer Josef Huber, ehe diese am 15.03.1938 zum zweiten Mal von Josef Hörtenhuber übernommen wurde. Am 2.2.1938 verstarb Obmann Karl Eckmayr. Hr. Geisberger (Vorname unbekannt) und Johann Hieslmair wurden seine Nachfolger. Glaubte man die schwere Zeit nach 1918 überwunden zu haben, wurde mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges der Verein erneut schwer getroffen. Viele Kameraden wurden an die Front gerufen – zu Hause wurden sie von den älteren Kameraden vertreten. Gegen Ende des Krieges war es nur noch Johann Hörtenhuber, der mit seinem Flügelhorn die Gefallenen mit dem „Guten Kameraden“ verabschiedete. Acht Musiker mussten in diesem fürchterlichen Krieg ihr Leben lassen: Fischereder Leopold, Hauser Josef, Hörtenhumer Johann, Länglacher Johann, Keimberger Franz, Mair Josef und Umdesch Franz.

Trotz dieser Lücke und unter schwierigsten Verhältnissen wurde wieder ein Klangkörper aufgebaut, der kurze Zeit später von Leopold Hiebl übernommen wurde, welcher 1949 für eine einheitliche Uniform sorgte. Stabführer des Vereines war von 1951 an Alois Pesl, ihm folgte 1959 Max Fürhapper.

 

Der Musikverein Eberstalzell zum 100jährigen Jubiläum im 1956 mit Kapellmeister Leopold Hiebl, Obmann Johann Hieslmair und Stabführer Alois Pesl

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens unserer Kapelle wurde am 24.6.1956 ein Bezirksmusikfest in Eberstalzell gefeiert und ein paar Jahre später bezogen die Musiker das Musikheim im Obergeschoß des Gemeinschaftsgefrierhauses. Das nächste Projekt war die Neuinstrumentierung auf die „Tiefe Stimme". Dazu wurde vom Bund der OÖ Blaskapellen eine Unterstützung von 10.000,– Schilling gespendet, der größere Betrag kam jedoch von den Mitbürgern der Gemeinde. Unter dem neuen Obmann Franz Ecklbauer erfolgte 1967 die dritte Neueinkleidung nach dem 2. Weltkrieg.

Stabführer Max Fürhapper defiliert am Welser Stadtplatz

 

Eine polizeiähnliche Uniform wurde angeschafft, deren Hose dann 1974 mit einem Trachtenrock und einem passenden Hut ergänzt wurde – das Zeitalter der Trachtenmusik begann auch in Eberstalzell.

Der Verein im Jahr 1974, auf dieser Aufnahme noch in der "alten" Uniform. Kapellmeister Max Obernberger, Bürgermeister Johann Syböck, Obmann Franz Ecklbauer, Stabführer Max Fürhapper

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapellmeister Leopold Hiebl wurde 1969 von Max Obernberger abgelöst – die Ära Obernberger wurde somit eingeläutet. Für seine großen Verdienste wurde Leopold Hielbl zum Ehrenkapellmeister ernannt. Bei der Jahreshauptversammlung am 14.03.1976 übergab Max Fürhapper den Musikstab in jüngere Hände. Johann Minichmair wurde einstimmig zum neuen Stabführer bestellt.
1976 feierte der Verein das 120-Jahr-Jubiläum mit einem 3-Tage-Fest. Am Festzug nahmen 29 Kapellen teil, in der Region ein Rekord zu dieser Zeit. Als Dank für diesen Erfolg wurde die Kapelle mit neuen Stoffmänteln ausgestattet, die zu Allerheiligen im Jahre 1979 erstmals vor Kälte und Nässe schützen sollten.


Bei der Jahreshauptversammlung am 5.4.1981 wurde Franz Pühringer zum Obmann gewählt. Sein Vorgänger Franz Ecklbauer, der seit 1964 im Amt war, wurde zum Ehrenobmann ernannt. Franz Pühringer war es dann auch, der die Verbindungen nach Niederlinxweiler im Saarland herstellte. Es sollte sich eine über Jahrzehnte lange Freundschaft mit dem Musikverein Niederlinxweiler und dem Musikverein Concordia aus dem benachbarten Frankreich bilden. Bei festlichen Anlässen besuchten sich die Vereine gegenseitig und feierten schöne Stunden und Tage in musikalischer Freundschaft.

 

Vereinsausschuss - erweiterter Vorstand

Zu dieser Zeit war es schon Tradition, dass ein Vereinsausschuss geführt wurde. Gönner und Freunde des Musikvereines unterstützen dabei mit Rat und Tat die Vereinstätigkeit. Der Vereinsausschuss führt Sammelaktionen durch und arbeitet bei allen Veranstaltungen des Vereins mit und trägt somit beträchtlich für die gute Entwicklung des Vereines bei. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle allen bisherigen, aktuellen und künftigen Mitgliedern.
In der Zeit unter Max Obernberger und Franz Pühringer begann man mit Kurkonzerten in Bad Wimsbach-Neydharting, Gmunden und Bad Schallerbach. Erstmals kam im Jahre 1983 im Saal des Gasthauses Kölblinger ein Herbstkonzert zur Austragung. Das war der Beginn der Herbstkonzerte in Eberstalzell, die mittlerweile im schönen Turnsaal der Hauptschule stattfinden und alljährlich mehr als 500 Besucher anzieht.

1985 wurde wieder neu eingekleidet. In einer Tracht mit blauem Rock, Kniebundhose und weißen Stutzen präsentieren sich nun unsere Musiker.

Stabführer Johann "Stôberl" Minichmair führte 17 Jahre lang den Musikverein bei Ausrückungen an

 

 

 

Kapellmeister Max Obernberger übergibt den Dirigentenstab an seinen Sohn Franz Obernberger

 

Am 2.3.1990 trat Franz Obernberger als Kapellmeister in die Fußstapfen seines Vaters Max Obernberger. 21 Jahre hatte Max Obernberger den Klangkörper geleitet und wurde für seine für seine verdienstvolle Arbeit mit dem Ehrenkapellmeister-Titel und dem Verdienstkreuz in Gold gedankt.

 

Seit einigen Jahren war man im Verein bemüht, den Bau eines neuen Musikheimes vorzubereiten. Obmann Franz Pühringer ließ keine Gelegenheit aus, um darauf hinzuweisen und die erforderlichen Schritte für eine Finanzierung einzuleiten.

Endlich war es so weit – durch den Erwerb eines Grundstückes vom Pfarramt und dem Hause Fürhapper war ein geeigneter Platz gefunden. Die hervorragende Unterstützung von Land, Gemeinde und der Eberstalzeller Bevölkerung trugen zum Start dieses freudigen Ereignisses bei. Mit 15.000 freiwilligen Arbeitsstunden durch MusikerInnen, Vorstandsmitglieder, Ausschussmitglieder und Gönner konnte ein Musikhaus errichtet werden, das Seinesgleichen sucht – Eberstalzell ist stolz darauf! Besonders hervorzuheben sind hier die Verdienste von Obmann Franz Pühringer, Kapellmeister Franz Obernberger, Ausschussmitglied Friedrich Preinstorfer und Karl Huemer, der die Bauaufsicht innehatte. Die feierliche Eröffnung mit einer Vielzahl an Ehrengästen fand am 20. August 1995 statt.

Unser Schmuckstück - das neu erbaute Musikhaus in Eberstalzell, eröffnet am 20. August 1995

 

Bei der Jahreshauptversammlung 1996 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Ing. Manfred Lebelhuber wurde neuer Obmann und Martin Gastinger folgte Johann Minichmair als Stabführer. Den beiden scheidenden Funktionären wurde mit der Ehrenmitgliedschaft gedankt.

Nach dem Musikheimbau wurden nun die Schwerpunkte auf die musikalische Arbeit und die Ausbildung von Jungmusikern gelegt. Das 140-Jahr-Jubiläum im Jahr 1996 wurde mit einem Bezirksmusikfest in Eberstalzell gefeiert. Es war ein wirklich tolles Fest: Gutes Wetter, viele Besucher, ein gutes Ergebnis für den Musikverein Eberstalzell. Ca. 1500 Musiker schmückten – sowohl visuell als auch akustisch - beim Gesamtspiel den Festplatz mitten in Eberstalzell. Ein gelungener Start für Obmann Manfred Lebelhuber und seinem Organisationsteam, angeführt von Festobmann Franz Gastinger.
 

 

Zum 145. Geburtstag wurde neu eingekleidet

Gut vorbereitet und durch viele Veranstaltungen des Vereines mühevoll angespart, kam es dann 2001 zur Neueinkleidung der Kapelle. Beim Herbstkonzert führte anlässlich dieses Ereignisses Obmann Manfred Lebelhuber durch die Uniform- und Trachtgeschichte des Vereines.
 

Ab 2002 wird der traditionelle Musikball, der seit vielen Jahren im Gasthaus Kölblinger stattfindet, nicht mehr wie zuvor durch ein Konzert der Kapelle und lustigen Anekdoten von Johann Rühlinger eröffnet. Die Musiker führen stattdessen verschiedene musikalische Szenen aus bekannten Musicals mit Gesang und Tanz auf. Um für die Zukunft vorzusorgen, investiert der Musikverein sehr viel Zeit und Geld in die Jugendarbeit. So wurde unter der Leitung von Kapellmeister-Stellvertreter Norbert Baumgartner ein Jugendorchester gegründet, das am 8. Juni 2004 ein Konzert in der Volksschule zum Besten gegeben hat.


2006 – erneut ein Jubiläumsjahr des Musikvereines Eberstalzell. Anlässlich des 150-jährigen Bestandsjubiläums fand vom 16. – 18. Juni 2006 das Bezirksmusikfest mit Marschwertung in Eberstalzell statt. Nach einjähriger Vorbereitungszeit ging dieses große Fest unter Festobmann Martin Gastinger über die Bühne. Der Musikverein Eberstalzell erreichte bei der Marschwertung unter Stabführer Martin Gastinger einen Ausgezeichneten Erfolg.

Stabführer Martin Gastinger mit seiner Kapelle bei der Marschwertung 2006 in Eberstalzell

 

Vom „Musical-Star“ zum Kapellmeister

Im Rahmen des Herbstkonzertes 2008 übergab Franz Obernberger den Taktstock an Norbert Baumgartner. Franz Obernberger wurde bei der Jahreshauptversammlung 2010 für seine 18jährige Tätigkeit als Kapellmeister zum Ehrenkapellmeister des Vereines ernannt. Von Beginn an war es Norbert ein großes Anliegen, den musikalischen Stellenwert zu steigern. Die Teilnahme an den Bezirksveranstaltungen, wie z.B. die Bläsertage, wurde zum Fixpunkt erklärt. 2011 konnte man nach 7 Jahren wieder einen ausgezeichneten Erfolg erreichen.

Der Verein im Jahr 2011 mit 58 Musikerinnen und Musiker, 4 Marketenderinnen, 16 Ehrenmitgliedern, 15 Mitgliedern des erweiterten Vorstandes sowie 17 Jungmusikern

Der Generationswechsel ist vollzogen

2011 übergab Stabführer Martin Gastinger nach 16jähriger Tätigkeit an seinen Stellvertreter Florian Brandstötter. Dem Wechsel des Kapellmeisters und des Stabführers folgte im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 9. März 2012 der Wechsel des Obmannes. Manfred Lebelhuber übergab das Amt an den aktiven Musiker Thomas Rührlinger, der seither mit seinem Team die Geschicke des Vereines leitet. Ing. Manfred Lebelhuber wurde für seine Verdienste zum Ehrenobmann ernannt. Erwin Grundner, Johann Gruber und Max Obernberger jun. werden für über 40jährige aktive Mitgliedschaft mit der vereinsseitig höchsten Auszeichnung bedacht und zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Obmann Ing. Manfred Lebelhuber übergibt an Ing. Thomas Rührlinger

 

In den Jahren 2011 und 2013 durfte der Musikverein Eberstalzell im Brucknerhaus in Linz den Bezirkssieg beim oberösterreichischen Blasmusikpreis in Empfang nehmen. Der Blasmusikpreis zeichnet jene Musikvereine aus, die im vergangenen Jahr besonders aktiv waren. Bewertet wurden dabei zwölf Kategorien, etwa Konzerte, die Teilnahme an Bezirksmusikfesten und an Konzert- und Marschwertungen. Besonders zählen auch die Jugendarbeit sowie Aus- und Fortbildungsveranstaltungen für die Musiker.

 

Obmann Thomas Rührlinger, Kapellmeister Norbert Baumgartner und Stabführer Florian Brandstötter bei der Überreichung des Blasmusikpreises im Brucknerhaus Linz (mit Gen.Dir. R. Scharinger, OÖBV Vize-Präs. H. Igelsböck, OÖBV Präsident J. Lemmerer, Vize-Bgm. J. Baumgartner und Landeshauptmann J. Pühringer, v.l.)

 

 


Bei Marschwertung 2013 trat der Musikverein Eberstalzell unter Stabführer Florian Brandstötter erstmals in der höchsten Leistungsstufe E an und erreichte dabei einen „Ausgezeichneten Erfolg“. In dieser Wertungsstufe wird neben dem Pflichtprogramm wird auch ein Showprogramm vorgeführt.


Der Musikverein Eberstalzell legt großen Wert auf die musikalische Umrahmung von kirchlichen Ausrückungen und Begräbnissen. Im Jahr 2016 zählt der Verein 59 Musikerinnen und Musiker, 16 Ehrenmitglieder, 16 Mitglieder des erweiterten Vorstandes sowie 17 Jungmusiker.


Das Jahr 2016 wird anlässlich „160 Jahre Musikverein Eberstalzell“ zum „Jubiläumsjahr“ erklärt. Der Verein freut und bedankt sich, von der Bezirksleitung OÖBV Bezirk Wels mit der Ausrichtung des Bezirksmusikfestes 2016 mit Marschwertung betraut worden zu sein. Von 10.-12. Juni 2016 wird im Rahmen eines abwechslungsreichen 3-Tages-Fest dieses Jubiläum  gebührend gefeiert und lädt dazu alle Musikvereine und Musikinteressierte recht herzlich ein.

 

KAPELLMEISTER

Andreas Grundtner          1856 - 1895
Josef Hörtenhuber           1895 - 1914
Josef Hörtenhuber jun.     1918 - 1930, 1938 - 1946
Johann Kronberger          1930 - 1936
Josef Huber                     1936 - 1938
Leopold Hiebl                   1948 - 1969
Max Obernberger             1969 - 1990
Franz Obernberger           1990 - 2008
Norbert Baumgartner        seit 2008

STABFÜHRER

Josef Stöttinger                1895 - 1914
Alois Pesl                         1951 - 1959
Max Fürhapper                 1959 - 1975
Johann Minichmair            1976 - 1996
Martin Gastinger               1996 - 2011
Florian Brandstötter          seit 2011

OBMÄNNER

Karl Eckmayr                    1918 - 1938
Hr. Geisberger,
Johann Hieslmair               1938 - Krieg
Johann Hieslmair               1948 - 1964
Franz Ecklbauer                 1964 - 1981
Franz Pühringer                 1981 - 1996
Ing. Manfred Lebelhuber     1996 - 2012
Ing. Thomas Rührlinger      seit 2012

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